Wildfänge für USA

Vornehmlich Wildfänge für die USA

Eine Studie in den USA untersucht die ökologischen Risiken des US-amerikanischen Onlinehandels mit Meerwasserfischen. Die Studie zeigt, dass etwa 90 % der angebotenen Arten direkt aus Wildfängen stammen, während nur ein sehr kleiner Anteil aus Aquakultur stammt. Von den 734 untersuchten Fischarten in vier großen Online-Shops waren 655 ausschließlich Wildfänge und nur 21 Arten stammten vollständig aus Zuchtbeständen. Besonders besorgniserregend ist, dass viele dieser Arten auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN stehen oder bereits rückläufige Populationen zeigen.

Zwar sind Nachzuchtfische im Durchschnitt rund 28 % günstiger als Wildfänge, dennoch dominiert der Markt weiterhin stark den Fang aus natürlichen Riffen. Diese Praxis belastet empfindliche Ökosysteme erheblich, da durch den Fang der Fische ganze Lebensgemeinschaften gestört und Korallenriffe zusätzlich geschwächt werden. Zudem ist die Herkunft vieler Fische schwer nachzuvollziehen, da es kaum Transparenz in den Lieferketten gibt.

Die Autoren fordern daher ein stärkeres Engagement für nachhaltige Alternativen, insbesondere den Ausbau der Aquakultur, die Einführung klarer Zertifizierungsstandards und strengere Kontrollen des Handels. Auch Verbraucherinnen und Verbraucher sollen bewusster einkaufen und auf Herkunft und Fangmethoden achten. Insgesamt verdeutlicht die Studie, dass eine nachhaltige Wasser- und Artenbewirtschaftung dringend notwendig ist, um die langfristige Stabilität mariner Ökosysteme und die Vielfalt der Korallenriffe zu sichern.

Mehr Informationen: Bing Lin et al, Extent of threats to marine fish from the online aquarium trade in the United States, Conservation Biology (2025). DOI: 10.1111/cobi.70155